Vespa Velutina - Der Wolf im Schafspelz unter den Hornissen
Eine dauerhafte Bedrohung nicht nur für unsere Bienenvölker!
Nestentfernung in Nalbach
SR1 Beitrag vom 10.10.2023
Presseberichte im Rahmen der Ausbreitung von Vespa Velutina im Saarland
Die Asiatische Hornisse breitet sich rasant aus
Unwillkommener Gast: die asiatische Hornisse
Wir sind erst am Anfang der Invasion
Vespa velutina an der Grundschule Lehbesch gesichtet
Spezialisten rücken Nest der Asiatischen Hornisse zu Leibe
Feuerwehr Sulzbach rückt gegen asiatische Hornisse aus
Erstmalig Oxalsäuresublimation erlaubt
Ende September wurde das Tierarzneimittel Varroxal 0,71 g/g Pulver für den Bienenstock der Firma Andermatt BioVet GmbH aus Lörrach zur Behandlung der Varroose,nicht nur zur Sublimierung,in Deutschland zugelassen!
Zulassungsnummer ist folgende:V7013210.00.00
Hier alle wichtigen Infos:
-zur Behandlung in brutfreien Völkern gegen die Varroose
-kann zusätzlich zur Träufelbehandlung (zur Winterzeit in Nord-/Mitteleuropa) sowie in Südeuropa zur Winter- und Sommerbehandlung in ganz Europa angewandt werden,zusätzlich zur Sprühbehandlung einmalig im Sommer und Winter(hier bei Temp.über 8 Grad Celsius)
-Verdampfung/Sublimation Anwendung: Im brutfreien Bienenvolk als einmalige Behandlung im Herbst/Winter bei Außentemperaturen zwischen 2°C und 10°C anwenden
-zur Behandlung wird ein geeignetes Gerät zur Verdampfung (z.B. Varrox oder Varrox Eddy Verdampfer) empfohlen
-Haltbarkeit 5 Jahre im unversehrten Behältnis
-nicht verschreibungspflichtig,also frei verkäuflich
-Wartezeit vor dem aufsetzen der Honigräume 0 Tage
-zum Selbstschutz sollte bei der Anwendung eine geeignete Brille und eine FFP3 Maske getragen werden,zur Träufelanwendung eine FFP2 Maske
Weitere Informationen wie Dosierung entnehmen Sie bitte aus dem Zulassungsschreiben,welches hier mit der Fachinformation verlinkt ist!
Aktuell kann das Tierarzneimittel lediglich vorbestellt werden,offiziell erscheint es nach der Präsentation auf der Eurobee in Friedrichshafen(9-11.11.)am 12.11.2023 im Handel!
Nachtrag:
Am Bienenstand Oxalsäure verdampfen, mit Varroxal ist es legal!
Rechtzeitig vor Weihnachten kommt ein neues Varroa-Behandlungsmittel auf den deutschen Markt und damit die Möglichkeit, auch in Deutschland legal
Oxalsäure, genauer gesagt Oxalsäuredihydrat, zu Verdampfen. Das Medikament „Varroxal 0,71 g/g Bie-
nenstock-Pulver“ der Firma Andermatt ist ein reines Oxalsäuredihydrat Pulver zum Verdampfen in brutfreien Völkern als einmalige Behandlung im Herbst/Winter bei Außentemperaturen zwischen 2 °C und 10 °C. Laut Bundesministerium für Verbraucher-
schutz und Lebensmittelsicherheit ist die Zulassung der Verdampfungsmethode von Varroxal zurzeit ausschließlich auf die beiden Geräte Varrox und Varrox Eddy beschränkt. Es darf also nicht mit allem verdampft werden, was der Imkereifachhandel anbietet!
Stövchen und Teelicht machen sich ohnehin bessernim Wohnzimmer als im Bienenvolk, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit. Und damit kein Missverständnis entsteht, zugelassen ist nicht die generelle Verdampfung des Wirkstoffes Oxalsäure, sondern die
Verdampfung des Medikaments „Varroxal“!
MOMA-Reporter: Angriff der asiatischen Hornisse
Neue Gefahr für unsere Bienen
Sie lauern vor Bienenstöcken und fangen dort heimkehrende Honigbienen ab. Oder sie dringen direkt in Bienenstöcke ein: Asiatische Hornissen machen Imkern in Baden-Württemberg große Sorgen. Deshalb bekämpft das Umweltministerium die Tiere. Helfer lauern ihnen mit Keschern auf und fangen einzelne Exemplare. Dann wird es kribbelig: Sie befestigen winzige Sender an den Hornissen. So wollen sie die Nester der Tiere finden und dann zerstören. Unser MOMA-Reporter Paul Jens war bei einer Schulung dabei – und brauchte bei den Dreharbeiten gute Nerven.
TV Bericht vom 13.09.2023
Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Aus aktuellem Anlass
Am 08. Februar 2023 fand an der Universität des Saarlandes eine Informationsveranstaltung zu der aus Südostasien eingeschleppten, invasiven Hornissenart „Vespa velutina“ statt. Die Veranstaltung wurde von Fr. Dr. Meuser, Fachwartin für Bienengesundheit des LSI in Kooperation mit dem Leiter des Biodokumentationszentrums des Saarlandes Hr. Werno präsentiert. Den Vortrag hat Fr. Dr. Meuser als Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereiches Zoologie an der Universität des Saarlandes erarbeitet und an diesem Abend vorgestellt.Der Hörsaal war bis zur letzten Sitzreihe besetzt, einige Interessierte nahmen sogar auf den Treppen Platz. Es waren auch viele Nicht-Imker anwesend. Daraus ist abzuleiten, wie aktuell die Thematik ist.Hr. Werno berichtete vorab über Fundorte von Nestern sowie Möglichkeiten der Beseitigung. Wichtig war Ihm hierbei, dass Funde bzw. Nachweise von Sichtungen einzelner Tiere sowie Nestern, mit den dazu gehörigen Koordinaten zugesandt werden sollten. Kontakt:Asiatische-hornisse@umwelt.saarland.de , www.biodokumentation.saarland.de
Die Entfernung von Nestern obliegt dem Amt. Nestentfernungen sollten nicht selbstständig, sondern nur durch geschultes Fachpersonal durchgeführt werden.
Alles in allem eine toll präsentierte Veranstaltung, vollgepackt mit sehr vielen Informationen.
Den Vortrag von Fr. Dr. Meuser können Sie als Videopräsentation ansehen unter: https://www.youtube.com/watch?v=mp0sLyVi-V4
als PDF nachlesen unter https://www.saarlandimker.de/wp-content/uploads/2023/02/VespaVelutina_Kumulativ_Meuser_02_2023_final-1.pdf
Der SR war vor Ort und hat im aktuellen Bericht darüber informiert, zu sehen und lesen hier: https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/asiatische_hornisse_vorkommen_saarland_100.html
Das Fazit der Veranstaltung, die Vespa velutina ist auf dem Vormarsch, auch zu uns, und nícht mehr zu stoppen.
So ist als Ziel die Eindämmung dieser invasiven Art zu formulieren.
Was können wir tun?
Fr. Dr. Meuser hat im Rahmen der Veranstaltung eine Falle zum Monitoring von Königinnen der Vespa velutina vorgestellt. Hierzu hat Sie auch eine Anleitung zur Variation der Falle
erstellt, die den Beifang anderer Insekten vermeiden soll. Diese finden Sie hier: https://www.saarlandimker.de/wp-content/uploads/2023/02/HandreichungFruehjahresmonitoringEindaemmungVespa_velutina_nigrithorax_Meuser_final.pdf
Die ersten Orientierungsflüge von Königinnen finden bei Temperaturen um 15 Grad statt.
Wichtig hierzu, sobald beim Monitoring eine Königin unserer heimischen europäischen Hornisse gefunden wird, ist die Falle umgehend zu entfernen.
Wir als Imker/-innen sollten uns als Multiplikatoren verstehen und Freunde, Bekannte aber auch über Medien unsere Bürger/-innen für das Thema sensibilisieren und uns so mit vereinter Kraft der Ausbreitung entgegenstemmen.
Was sind die Besonderheiten der Vespa velutina?
- Die Volkstärke ist 3-4fach so groß wie bei der europäischen Hornisse. In einem Nest können über das Jahr hinweg über 10.000 Tiere schlüpfen, die aber einem vier-wöchigen Turnus unterliegen wie unsere Honigbienen. Zeitgleich flugfähig und anwesend sind im Nest meist nicht mehr als 430 (in einem Ausnahmefall waren es 1742) Individuen.
- Das Nahrungsangebot richtet sich nach dem Standort des Nestes. Die Hornissen nehmen die Insekten als Nahrung ab, die am reichhaltigsten vorhanden sind. Das sind in der Stadt Honigbienen, auf dem Land und im Wald aber genauso viele Fliegen wie Honigbienen, Honigbienen dann nur um die 30% des gesamten Nahrungsspektrums.
- Im Frühjahr werden sogenannte Primärnester gebaut, bis zur entsprechenden Volksstärke. Diese befinden sich sehr gut erreichbar, oft in Sträuchern oder an Gebäuden.
Die Sekundärnester, welche Umfänge bis zu 1 m Durchmesser erreichen können, werden oft schwer erreichbar in Baumkronen bis zu 40 m Höhe angelegt.
- Das Jagdverhalten der Vespa velutina stellt auch eine Besonderheit dar! Sie steht, einem Helikopter ähnlich, mit dem Rücken zu unseren Bienenkisten und fängt so die ankommenden Bienen ab! Sie ist auch in der Lage rückwärts zu fliegen. Die Bienen der Gattung „Apis mellifera cerana“, welche in Asien heimisch ist, kann durch ihren Zickzack Flug das Jagen der Vespa velutina erschweren, unsere heimische Biene ist durch ihren geraden Anflug ein leichtes Opfer.
- Bei zu starkem Jagen kann es zu einer Sammel-Lähmung der Völker führen, die Völker fliegen nicht mehr aus und verbrauchen ihre Vorräte und können schlussendlich daran versterben.
- Im Gegensatz zu unserer europäischen Hornisse ist die Vespa velutina überwiegend tagaktiv. Sie fliegt in kalten Nächten nicht aus. Die Nester sind durch die isolierenden Hüllstrukturen sehr gut wärmegedämmt. Dies ermöglicht ein Überleben bis in den fortgeschrittenen Winter.
- Eine Methode unserer Bienen, sich gegen europäische Hornissen und Wespen zu erwehren, ist sie vor dem Flugloch zu umkreisen und mit heftigem Flügelschlag und der damit erzeugten Wärme zu verbrausen. Dieser Umstand ist für die Vespa velutina nicht zutreffend.
- Zudem kann Sie Gift nicht nur durch einen Stich übertragen, sondern auch durch Verspritzen in der Luft, was ein Alleinstellungsmerkmal unter Wespen darstellt.
Ich hoffe Sie mit diesen Informationen für das Thema sensibilisiert zu haben. Es liegt nun an uns allen, unsere jetzt schon bedrohte Fauna nicht noch mehr zu belasten.
Daher die Bitte, helfen Sie mit, die Ausbreitung dieser invasiven Art möglichst einzudämmen. Unsere einheimische Tierwelt wird es Ihnen danken!
Verbreitung der Asiatischen Hornisse
In den letzten Jahren hat sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) weiter verbreitet. In Deutschland gibt es zahlreiche Fundorte. Auch bei uns im Saarland ist die ‚Riesenwespe‘ angekommen. Bereits 2019 hat es erste Funde gegeben. Steht unsere heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) auf der Liste der bedrohten Art und somit unter Naturschutz, ist ihre asiatische ‚Schwester‘ eine invasive Art. Die Verbreitung wird somit versucht zu verhindern. Zum Leidwesen der Imker kommen in den Sommermonaten Wespen und Hornissen zu den Bienenvölkern und schnappen sich als Jäger die eine oder andere Honigbiene. Hierbei tauchen überwiegend nur einzelne Jager am Bienenstock auf. In der nass-kalten Jahreszeit sind diese Jäger verschwunden. Nur ihre Königinnen überwintern an geschützten Orten. Von der Asiatischen Hornisse wird berichtet, dass diese auch noch im späten November, bei Außentemperaturen von deutlich unter 10°C, auf Jagd geht. Problematisch ist hierbei, dass sich nicht nur einzelne Hornissen im Bienenstock bedienen, sondern dass es zu regelrechten Überfällen kommt, die die Bienenvölker dann nicht überleben. Imkern wird deshalb empfohlen die Fluglöcher auf ca. 8 mm zu verkleinern, sodass die Hornissen nicht eindringen können. Werden Nester der Asiatischen Hornisse gefunden, dann ist dies beim Umweltministerium zu melden.
Kontaktadresse beim Umweltministerium:
Referat D/2
Arten- und Biotopschutz,
Zentrum für Biodokumentation Entomologie
Dienstgebäude Am Bergwerk Reden 11, 66578 Schiffweiler
Asiatische-hornisse@umwelt.saarland.de • www.biodokumentation.saarland.de
Ausgebildete Spezialisten entfernen dann die Nester. Aufgrund der Aggressivität dieser Wespenart wird empfohlen, dass selbst beim Tragen der imkerlichen Schutzausrüstung, das eigenständige Entfernen unterbleiben soll. Da sich die Behausungen häufig hoch in Bäumen befinden besteht zudem Absturzgefahr. Fundorte im Saarland können Sie auf der beigefügten Übersichtskarte finden. Beitrag: J. Schneider, 05.12.22
Fundstellen im Saarland (Stand 09/2023)
Oben eine Übersicht über Fundorte von Nestern sowie Sichtachweise in saarländischen Kommunen
Asiatische und Europäische Hornisse im Vergleich
Stiche von Hornissen seien gefährlich, heißt es. Und als wäre das nicht genug, wanderte auch noch eine weitere Art, die Asiatische Hornisse, ins Ländle ein. Aber weder die Einen, noch die Anderen sind eine Gefahr für den Menschen.
Der größte Unterschied zwischen den beiden Arten: Die Europäische Hornisse gilt mittlerweile als bedrohte Art, während die eingewanderte Asiatische Hornisse sich innerhalb Europas sehr gut vermehrt. Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse aber genauso ungefährlich wie ihre Verwandten.
Es gibt ein paar einfache Merkmale, an denen man die heimische von der eingewanderten Art unterscheiden kann:
Besonders auffällig ist die unterschiedliche Körperfärbung: Während bei der Europäischen Hornisse der Kopf rötlich bis schwarz gefärbt ist, hat die Asiatische Hornisse einen schwarzen Kopf mit orangener Stirn. Der Thorax der Europäischen Hornisse ist rotbraun mit eine schwarzen, v-förmigen Zeichnung. Dagegen ist der Thorax der Asiatischen Hornisse einfach schwarz.
Auch ihr Hinterleib ist dunkler als der, der heimischen Art. Die vorderen Segmente sind schwarz und nur die Spitze ist orangegelb gefärbt. Bei der europäischen Art sind hingegen die vorderen Segmente rotbraun und schwarz und zur Spitze hin weißt sie die wespentypische schwarze Zeichnung auf gelbem Grund auf.
Weitere Merkmale im Überblick:
Europäische Hornisse
(Vespa crabro)
Körpergröße:
Königin: bis 40 mm
Arbeiterin: bis 25 mm
Männchen: bis 28 mm
Verbreitung:
Mitteleuropa bis Süd-Skandinavien und Britische Inseln.
Ernährung: Arbeiterinnen: „Süßes“: Baumsäfte, Nektar, Fallobst, Honigtau
Larven: „Eiweißreiches“: Insekten
Nistplatz:
Wettergeschützte Hohlräume: Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden oder Rollladenkästen
Nestgröße:
Je nach Platzangebot ca. 60 x 30 cm. Reicht der Platz am Hauptnest nicht aus, wird eine weitere „Filiale“ oft in unmittelbarer Nähe zum Hauptnest errichtet.
Volksstärke:
Zum Höhepunkt der Volksentwicklung im Hochsommer/Frühherbst, zählt ein Volk etwa 400 - 700 Individuen.
Verhalten:
Im Vergleich zu anderen Faltenwespen sehr friedfertig: Europäische Hornissen greifen den Menschen nie grundlos an und stechen nur bei Verteidigung zu.
Stich:
Das Gift der Vespa crabro ist weniger toxisch als das Gift von Honigbienen oder anderen Faltenwespen. Allerdings kann der Stich schmerzhafter ausfallen, da das Gift der Europäischen Hornisse die Komponente Acetylcholin enthält und der Stachel bis zu 6 mm lang werden kann.
Allergische Reaktion nach einem Stich:
In sehr seltenen Ausnahmefällen (nur bei etwa 2 -3 % der Bevölkerung) können Hornissenstiche allergische Reaktionen auslösen. Diese verlaufen meist über Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, Nesselsucht bis hin zur Atemnot. Spätestens dann sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden. Gefährdet sind jedoch nur Menschen, die zuvor schon einmal gestochen wurden: Eine schwere Allergie entwickelt sich erst nach mehreren Stichen, die man von derselben Art erhalten hat.
Bestandsgefährung:
Wegen des weit verbreiteten Irrglaubens, nur wenige Stiche der Europäischen Hornisse würden bereits zum Tod bei Menschen führen, besitzt Vespa crabro bis heute, zu Unrecht einen schlechten Ruf und wurde regional bis zum Erlöschen verfolgt. Ihr Bestand in Deutschland ist bedroht.
Asiatische Hornisse
(Vespa velutina)
Körpergröße:
Königin: bis 30 mm
Arbeiterin: bis 24 mm
Männchen: keine Angaben
Verbreitung:
Heimisch in Südostasien.
2004 erstmals in Europa in der Nähe von Bordeaux festgestellt. 2014 Fund eines Nestes in Büchelberg in Rheinland-Pfalz. Weitere Ausbreitung in Deutschland sehr wahrscheinlich.
Ernährung:
Arbeiterinnen: „Süßes“: Baumsäfte, Nektar, Fallobst
Larven: „Eiweißreiches“: Insekten, auch Bienen
Nistplatz:
Hauptsächlich im Freien: In Baumkronen oft in über 10 m Höhe
Nestgröße:
Je nach Platzangebot ca. 75 x 70 cm. Reicht der Platz am Hauptnest nicht aus, wird eine weitere „Filiale“ oft in unmittelbarer Nähe zum Hauptnest errichtet.
Volksstärke:
Zum Höhepunkt der Volksentwicklung im Frühherbst, zählt ein Volk etwa 1000 - 2000 Individuen.
Verhalten:
Ähnlich friedfertig wie die Europäische Hornisse: greifen den Menschen nicht grundlos an und stechen nur bei Verteidigung zu.
Stich:
Die Stichwirkung der Asiatischen Hornisse ist der von Vespa crabro gleichzusetzten: Das Gift hat keine höhere Toxizität als das der Honigbiene oder anderer Faltenwespen.
Allergische Reaktion nach einem Stich:
Auch bei Stichen durch die Asiatische Hornisse gilt, dass nur in sehr seltenen Ausnahmefällen (nur bei etwa 2 -3 % der Bevölkerung) allergische Reaktionen ausgelöst werden können.
Bestandsgefährung:
Vespa velutina ist eine in Mitteleuropa gebietsfremde Art mit hohem invasiven Potential. Daher wird sie EU-weit zum Schutze der heimischen Biodiversität bekämpft. In Frankreich und Spanien wird mit vielfältigen Methoden gegen die weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse gearbeitet.
Verbreitung der Asiatischen Hornisse
In den letzten Jahren hat sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) weiter verbreitet. In Deutschland gibt es zahlreiche Fundorte. Auch bei uns im Saarland ist die ‚Riesenwespe‘ angekommen. Bereits 2019 hat es erste Funde gegeben. Steht unsere heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) auf der Liste der bedrohten Art und somit unter Naturschutz, ist ihre asiatische ‚Schwester‘ eine invasive Art. Die Verbreitung wird somit versucht zu verhindern. Zum Leidwesen der Imker kommen in den Sommermonaten Wespen und Hornissen zu den Bienenvölkern und schnappen sich als Jäger die eine oder andere Honigbiene. Hierbei tauchen überwiegend nur einzelne Jager am Bienenstock auf. In der nass-kalten Jahreszeit sind diese Jäger verschwunden. Nur ihre Königinnen überwintern an geschützten Orten. Von der Asiatischen Hornisse wird berichtet, dass diese auch noch im späten November, bei Außentemperaturen von deutlich unter 10°C, auf Jagd geht. Problematisch ist hierbei, dass sich nicht nur einzelne Hornissen im Bienenstock bedienen, sondern dass es zu regelrechten Überfällen kommt, die die Bienenvölker dann nicht überleben. Imkern wird deshalb empfohlen die Fluglöcher auf ca. 8 mm zu verkleinern, sodass die Hornissen nicht eindringen können. Werden Nester der Asiatischen Hornisse gefunden, dann ist dies beim Umweltministerium zu melden.
Kontaktadresse beim Umweltministerium:
Andreas Werno
Referat D/2
Arten- und Biotopschutz,
Zentrum für Biodokumentation Entomologie
Dienstgebäude Am Bergwerk Reden 11, 66578 Schiffweiler
Tel.: +49(0)681 501 3461• Fax: +49(0)681 501 3479
a.werno@umwelt.saarland.de • www.biodokumentation.saarland.de
Ausgebildete Spezialisten entfernen dann die Nester. Aufgrund der Aggressivität dieser Wespenart wird empfohlen, dass selbst beim Tragen der imkerlichen Schutzausrüstung, das eigenständige Entfernen unterbleiben soll. Da sich die Behausungen häufig hoch in Bäumen befinden besteht zudem Absturzgefahr. Fundorte im Saarland können Sie auf der beigefügten Übersichtskarte finden. Beitrag: J. Schneider, 05.12.22
Weltbienentag – Hobbyimker im Saarland, Fritz „Wir haben einen guten Start ins Jahr.“, 19.5.2023
Schwarmverhinderungsmaßnahmen
Die Schwarmzeit ist für viele Imker die stressigste Zeit im Jahr, denn sie wollen nicht dass die Bienen schwärmen.Hier gibt mehrere Methoden zur Schwarmverhinderung, die je nach Witterung, Tracht und Saison unterschiedlich gut wirken.Aber
warum wollen die Bienen schwärmen?
Ganz einfach: Sie vermehren sich so, indem sich der Bien teilt. Der Schwarmtrieb hat sich über Millionen Jahre ausgeprägt und lässt sich auch bei schwarmträgen Zuchten nicht immer unterdrücken. Prinzipiell wollen vor allem Völker schwärmen, die stark sind und denen es gut geht. Folgende Faktoren sind wichtig für den Schwarmtrieb:
-genügend Flugbienen, die mit der Königin schwärmen können
-genügend Ammenbienen, die das zurückbleibende Volk pflegen
-genügend Brut, dass das zurückbleibende Volk später stark genug ist
-genügend Vorräte, dass das zurückbleibende Volk nicht hungern muss
Wie erkenne ich, ob die Bienen schwärmen wollen?
Will die alte Königin ausziehen, braucht sie zuerst eine Nachfolgerin. Diese jungen Königinnen ziehen die Bienen in Weiselzellen heran, die (im Gegensatz zur anderen Brut) immer senkrecht nach unten gebaut sind. Ein Vorteil für uns Imker: Wir sehen sie gut. Bereits im April bauen Bienen erste Spielnäpfchen, diese werden zu Schwarmzellen, sobald die Königin sie bestiftet. „3-5-8, die Königin ist gemacht“, lautet ein Imkersprichwort. Drei Tage Ei, fünf Tage Larve, dann wird die Zelle verdeckelt und nach 16 Tagen schlüpft die Königin!
Wo sehe ich Weiselzellen?
Kippkontrolle: Da die Bienen Schwarmzellen häufig mitten im Brutnest bauen, kann man bei einem zweigeteilten Brutraum die obere Brutzarge so anheben, dass man ihre Unterseite inspizieren kann. Besonders gut geht es zu zweit: Dann kann ein Imker von hinten kippen, der andere von vorne in die Wabengassen spähen und sogar noch Waben aus der unteren Zarge ziehen, wenn die zweite Zarge im rechten Winkel angekippt ist. Wer dort Weiselzellen entdeckt, sollte sich überlegen, wie er die Schwarmverhinderung durchführt.
Waben ziehen: Wer mit einräumigem Brutraum imkert, kann nicht kippen. Hier muss der Imker die Waben ziehen und sie kontrollieren. Wenn viele Bienen auf den Waben sitzen, sollte man sie eventuell abstoßen, sodass man keine Zelle übersieht.
Tipp: Besonders auf dem Drohnenrahmen tummeln sich gerne Schwarmzellen.
Legt die Königin noch? Kurz bevor die Königin schwärmen will, wird sie auf „Diät“ gesetzt und legt nicht mehr. Sind keine Stifte mehr zu finden, ist das also ein schlechtes Zeichen. Die Königin ist schon weg, oder will bald ausziehen.
Zellenbrechen
Die simpelste Schwarmverhinderung: Zellenbrechen
Das geht bei einem einräumigen Bruträumen mit wenigen Waben schneller, als bei Systemen mit bis zu 20 Waben im Brutraum. Die Prozedur muss alle sieben bis neun Tage wiederholtwerden, wenn die Bienen weiter in Schwarmstimmung sind.
Den Bienen Platz und Arbeit geben
So geht’s: Die Bienen müssen genug Platz haben – ist es eng, kommen sie schneller in Schwarmstimmung. Hier sind Magazin-Beuten gut, die sich beliebig erweitern lassen. Die Bienen können so mehr brüten und mehr Honig einlagern. Wer die Bienen im Honigraum noch Mittelwände ausbauen lässt oder ihnen einen Baurahmen gibt, beschäftigt sie zusätzlich.
Der Effekt: Die Bienen haben mehr Platz, mehr zu tun und kommen nicht so schnell in Schwarmstimmung.
Vorsicht: Man sollte den Raum auf die Volkstärke anpassen. Haben die Bienen zu viel Raum, kriegen sie ihn bei Kälteeinbrüchen nicht gut geheizt und sind anfälliger für Krankheiten wie Kalkbrut. Zudem trocknen sie dann den Honig nicht mehr so gut.
Vorbeugende Schwarmverhinderung: Völker ausgleichen
So geht’s: Wenn Völker unterschiedlich stark sind, kann man die bienenbesetzten Honigräume tauschen und so dem starken Volk viele Flugbienen klauen. Im Extremfall kann man die Völker auch verstellen: Ein starkes auf den Platz eines schwachen und das schwache dafür auf den Platz des starken.
Der Effekt: Das starke, schwarmtriebige Volk hat weniger Bienen und überlegt sich nochmal, ob es schwärmen will.
Vorsicht: Wer Bienen verstellt oder Honigräume tauscht, sollte das in die Stockkarte schreiben. Ansonsten beurteilt man die Völker nachher falsch, wenn eigentlich schlechte Völker auf einmal volle Honigräume haben.
Schröpfen und Ableger bilden
So geht’s: Als Imker entnimmt man frühzeitig Brutwaben und bildet damit Ableger oder Sammelbrutableger, die später als Pflegevölker für die Königinnenzucht dienen.
Der Effekt: Man dämpft die Entwicklung der Völker, die damit nicht ganz so stark werden und weniger in Schwarmstimmung kommen.
Vorsicht: Nie die Königin mit umhängen, sonst wird das Volk weisellos – wenn die Majestät gezeichnet ist, sieht man sie besser. Zu starkes Schröpfen kostet zudem Honig, denn: Zwei Brutwaben entsprechen später einer halben Zarge Flugbienen.
Den Schwarm vorwegnehmen
So geht’s: Hat ein Volk bereits Maden in den Schwarmzellen und will schwärmen, kann man den Schwarm vorwegnehmen. Dabei sucht man zuerst die Königin. Hat man sie, stellt man die Wabe beiseite und stößt von den anderen Brutwaben zwischen 15.000 und 20.000 Bienen in eine Schwarmfangkiste. Den vorweggenommenen Schwarm sollte man dann gleich füttern, schließlich haben die Bienen keine Futterreserven aufgenommen. Anschließend kann man den Schwarm außerhalb vom Flugradius in eine neue Beute einlaufen lassen. Will man ihn an den gleichen Platz stellen, muss er zuerst drei Tage in Kellerhaft.
Der Effekt: Man simuliert als Imker einen richtigen Schwarm, indem man die Königin samt Bienen entnimmt. Diese Methode wird vor allem von Imkern angewandt, die ihre Bienen wesensgemäß halten wollen. Durch die Schwarmvorwegnahme ist es streng genommen auch keine Schwarmverhinderung, sondern ein Weg mit dem Schwarm zu arbeiten.
Vorsicht: Will die Königin bald schwärmen, wird sie von den Bienen auf Diät gesetzt. So wird sie schlanker und kann später besser fliegen. Problem für uns Imker: Die Königin hat nun keinen prallen Hinterleib mehr und wir übersehen sie leichter.
Zwischenbodenableger - Flugling
So geht’s: Wir sortieren das Volk neu: Die Honigräume kommen direkt auf den Boden, dann ein Zwischenablegerboden und darauf die schwarmwillige Königin in den Bruträumen. Dabei sollte man im Brutraum trotzdem die Zellen brechen. Zudem muss unten eine Wabe mit offener Brut sein – sie hält den weisellosen Flugling zusammen, da er Nachschaffungen ziehen kann. Vorteil der Methode: Der Imker muss die Königin nicht suchen. Zwischenableger kann man auch ohne Zwischenboden bilden: Einfach das Altvolk auf einem neuen Boden an einen anderen Platz stellen. Beim Rückvereinen verliert man die Flugbienen allerdings an andere Völker.
Der Effekt: Die Königin verliert ihre Flugbienen, die weiterhin unten einfliegen und Nektar eintragen. Deshalb will sie nicht mehr schwärmen.
Vorsicht: Auch der Flugling wirkt nur bei Flugwetter, andernfalls bleiben die Flugbienen oben bei der Königin.
Königinnenableger: Der Brutling
So geht’s: Die Königin mit einigen Waben entnehmen und mit ihr einen Ableger bilden. Wer das vorbeugend schon im April macht, kann vom Königinnenableger in der Spättracht sogar Honig ernten. Im Altvolk lässt man zwei Schwarmzellen stehen, alternativ gibt man ihm eine Edelzelle.
Der Effekt: Das Volk kann nicht schwärmen, da die Königin ja schon weg ist. Bis die neue Königin legt, hat das Volk eine brutfreie Phase, in der die Ammenbienen keine Brut pflegen müssen und deshalb auch raus können, um Nektar zu sammeln.
Vorsicht: Wenn das Altvolk noch besonders viel Brut hatte und stark ist, kann es sein, dass eine der jungen Königinnen trotzdem noch schwärmen will. Deshalb sollte man nicht mehr als zwei Weiselzellen im Volk lassen.
Mein Volk ist tot - was könnte der Grund hierfür sein?
Im Frühjahr,bei der ersten Kontrolle der Völker,wird festgestellt,dass ein Volk oder mehrere verstorben sind!Was könnte der Grund hierfür sein?Um die Ursache zu ergründen,lohnt sich ein genauerer Blick.Dies hilft,Dinge anzupassen,um die Völker in Zukunft erfolgreicher zu überwintern!Möglichkeiten gibt es viele,genaue Analysen stellt ein Labor! Fachberater, Bienensachverständige oder erfahrene Imker können hier zu Rate gezogen werden.Aber auch für einen selbst gibt es viele Hinweise, mit denen man rekonstruieren kann, wieso das Volk tot ist. Oft sind es aber auch multifaktorielle Ursachen die für den Tod eines Bienenvolkes verantwortlich sind,die Bienen werden hierdurch immer schwächer und versterben dann!
Häufige Ursache: Varroa und Viren
Symptome: Oft ist die Beute einfach leer, weil Bienen den Stock verlassen, kurz bevor sie sterben. So fallen sie den anderen nicht zur Last. Doch häufig findet man im Boden oder vor dem Flugloch noch tote Bienen. Hier kann man schauen, ob Milben auf den Bienen sitzen. Haben die Bienen keine Flügel mehr oder einen verkürzten Hinterleib, deutet das auf Viren hin. Liegt im Boden zusätzlich herausgerissene Brut, ist das ein weiteres Anzeichen für einen Varroa-Schaden. Diese hat oft eine leicht bräunliche Färbung am Hinterleib und die Flügel sind verkrüppelt, wenn sie von der Varroa geschädigt ist. Auffällig ist, dass in Völkern, die an der Varroa sterben, oft noch Brut vorhanden ist. Besonders befallene Völker brüten nämlich bis zu ihrem Tod stark, weil sie merken, dass sie krank sind und noch gesunde Bienen erbrüten wollen. Das klappt aber meist nicht. Letztendlich sterben die Bienen, die Brut verkühlt, schlüpft nicht mehr und bleibt zurück.
Ursachen: Die Bienen sind an der Varroamilbe und den Viren, die sie verbreitet gestorben. Entweder haben die Varroa-Behandlungen nicht gewirkt oder im Herbst kamen Milben aus fremden Völkern über Räuberbienen in den Stock. Außerdem verlieren die Bienen nach der Behandlung zwar die Varroamilben, doch die Viren bleiben.
Vorbeugung: Jeder Imker sollte bei Varroa-Verlusten sein Behandlungskonzept hinterfragen. Auch wenn die Varroa-Situation oft rätselhaft ist, da sie viele Faktoren hat: Der Befall ist jedes Jahr anders, zudem unterschieden sich Temperaturen bei der Behandlung oder auch die Brutmenge. Hier hilft es, sich Eigenheiten zu notieren, lernen zu wollen und sich mit anderen Imkern ehrlich auszutauschen.
Die Bienen sind verhungert
Symptome: Die Bienen stecken mit dem Kopf tief in den Zellen, nur noch der Hintern schaut heraus. Wenn zudem die Beute leicht ist und keine Futterwaben mehr zu finden sind, sind die Bienen wohl verhungert.
Ursachen: Eine Möglichkeit ist, dass der Imker zu wenig gefüttert hat. Außerdem können die Bienen im Herbst oder an warmen Wintertagen ausgeräubert worden sein. Hier sind vor allem schwache Völker die Opfer. Wachskrümel auf dem Bodenbrett verraten die Räuberbienen. Besonders ärgerlich ist ein Futterabriss: Die Bienen haben zwar noch Futter im Stock, erreichen es aber nicht und verhungern. Das Risiko besteht vor allem, wenn die Bienen einräumig überwintern. Doch es kann auch sein, dass das Futter auskristallisiert ist und die Bienen es nicht lösen konnten. Dann verhungern sie auf vollen Waben.
Vorbeugung: Wenn Bienen verhungern, hat ist das ein Fehler des Imkers! Deshalb sollten wir in warmen Wintern checken, ob das Futter ausreicht. Bienenvölker können noch bis in den April hinein verhungern, besonders anfällig sind eng geschiedete Völker, die sich bei einem Kälteeinbruch zusammenziehen und das Futter nicht mehr erreichen. Also immer genügend Futter im Volk lassen und notfalls nachfüttern.
Stock vollgekotet: Darmkrankheiten und falsches Futter
Symptome: Bereits am Flugloch sind dunkle Flecken – Kotspritzer. Auch auf Waben und Rähmchen sind braune bis gelbe Flecken, wenn die Bienen es nicht raus geschafft haben, um abzukoten.
Ursachen: Die Bienen haben im Winter wohl was Falsches gegessen. Vor allem Honig aus Spättrachten wie Wald-, Melizitose- oder Heidehonig ist für die Bienen schwer verdaulich, da die Honige Mineralstoffe enthalten. Wenn die Bienen bereits im Stock abkoten, ist das ein Zeichen für Darmkrankheiten wie Nosemose (Erreger: Nosema ceranae) oder Ruhr. Diese Krankheiten töten die Bienen zwar nicht sofort, schwächen die Völker aber, so dass sie im Frühjahr eher schrumpfen statt wachsen.
Vorbeugung: Darauf achten, dass die Bienen nicht auf Wald- oder Melizitosehonig überwintern. Bei Spättrachten sollte man Brutwaben mit viel Honig über Absperrgitter auslaufen lassen und auch schleudern. Im Notfall Waben mit Waldhonig an den Rand hängen, dass die Bienen erst im Frühjahr davon fressen. An einem warmen, sonnigen Standort können die Bienen früher zum Reinigungsflug aufbrechen. Zudem sollte das Flugloch frei von Totenfall oder Schnee sein, sobald es warm wird – nur so können die Bienen ausfliegen.
Wenige Bienen – zu schwach eingewintert
Symptome: Auf den Waben sitzt nur noch ein Knäuel Bienen um die Königin herum. Brut ist keine bis wenig vorhanden.
Ursachen: Das Volk startete schon zu schwach in den Winter. Dabei kann es sein, dass es von Anfang an nicht stark genug war oder die Winterbienen im Herbst von der Varroa befallen waren.
Vorbeugung: Man sollte nur starke Völker einwintern, die mindestens 5.000, besser 8.000 Bienen haben. Das sind bei Deutsch Normalmaß oder Zander etwa sieben voll besetzte Wabengassen. Schwache Völker werden schon im Spätsommer aufgelöst oder vereinigt.
Keine Königin: Volk weisellos
Symptome: Die Bienen sind meist unruhig und brausen laut auf, sobald man den Deckel öffnet. Auf den Waben ist keine Brut oder nur Drohnenbrut zu sehen. Oft findet man auch noch mehrere Nachschaffungszellen auf den Waben. Es kann zwar sein, dass noch Bienen leben, das Volk kann ohne Königin aber nicht überleben und sollte daher aufgelöst werden.
Ursache: Wahrscheinlich ist, dass die Bienen im Herbst noch umweiseln wollten und die neue Königin gar nicht oder schlecht begattet wurde. Auch möglich: Der Imker hat die Königin aus Versehen zerquetscht oder sie hat die Ameisensäurebehandlung nicht überlebt. Einzelne Königinnenverluste gibt es immer wieder. Wenn aber mehrere Völker weisellos sind, sollte man nach der Ursache suchen.
Vorbeugung: Im Spätsommer und Herbst noch einmal checken, ob jedes Volk eine Königin hat. Besonders gut sind junge Königinnen, sie machen weniger Ärger und wollen im Herbst in der Regel nicht mehr umweiseln.
Erfolgreiche Auswinterung
Bei der Auswinterung können wir Imker unseren Bienen dabei helfen. Wichtig ist vor allem, dass sie genug Futter haben.
Das Frühjahr ist für ein Bienenvolk eine kritische Zeit. Denn nun sterben die Winterbienen, die das Volk über den Winter gebracht haben, nach und nach weg. Meist schlüpfen aber noch nicht genug junge Bienen, die diesen Abgang kompensieren können. Die Völker schrumpfen also noch. In manchen Regionen kann es bis in den April hinein gehen, bis die Völker wieder wachsen. Diese Phase nennen Imker „Durchlenzung“. Doch wir Imker können die Bienen beim Auswintern unterstützen. Wichtig ist vor allem, dass sie genug Futter haben. Doch auch im Frühjahr gilt: Das Bienenvolk und sein Wärmehaushalt sind hochsensibel. Weniger und kurze Eingriffe sind daher immer besser.
Futter checken - sonst können die Bienen nicht brüten
Ohne Futter geht nichts. Deshalb sollte man schauen, dass genug Futter im Stock ist, wenn die Bienen auswintern. Denn nur so können sie sich ernähren und die frische Brut wärmen. Besonders nach milden Wintern haben die Bienen oft wenig Futter, da sie mehr gebrütet haben. Ebenfalls auffällig: Die starken Völker haben öfter zu wenig Futter, da diese viel brüten – die schwachen haben meist noch mehr Futterreserven. Hier kann man gut Futterwaben in leichte Völker hängen.
Raum anpassen mit dem Schied
Im Winter sterben immer einzelne Bienen, das ist völlig natürlich. Demzufolge wintern die meisten Völker schwächer aus, als sie eingewintert wurden. Bei schwachen Zweizargern kann man nun oft die untere Zarge wegnehmen, da sie nicht mehr besetzt ist. Schwarze Waben kann man dann ausschmelzen. Wer mit einem Brutraum imkert (wie bei Dadant), kann die Bienen mit einem Schied einengen. So müssen sie weniger Raum wärmen und tun sich einfacher ihre Brut großzuziehen.
Volk tot – Ursachen bestimmen
Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Bienenvölker den Winter nicht überleben. Oft ist auch der Imker daran schuld. Deshalb ist es besonders wichtig, bei toten Völkern zu analysieren, woran sie gestorben sind. Nur so kann man aus Fehlern lernen.
Bienen auswintern: Auf Hygiene im Stock achten
Man sollte den Bienen beim Auswintern helfen, beispielsweise bei der Hygiene. So kann man die Böden von toten Bienen befreien. Diese könnten sonst schimmeln, wenn sie zu feucht sind.
Was tun mit verkoteten oder verschimmelten Waben?
Teilweise können auch nicht besetzte Waben, die es im Winter zu feucht hatten, von einem Schimmelfilm überzogen sein. Man sollte sie nun entnehmen und einschmelzen. Dasselbe gilt für schwarze Leerwaben und verkotete Waben. Futterwaben ohne Kotspritzer sollte man mit Essigsäure desinfizieren, bevor man sie einlagert und später Ablegern gibt.
Gesundheitszeugnis beantragen
Wer jetzt schon weiß, dass er mit seinen Bienen wandern will, sollte sich jetzt schon um ein Gesundheitszeugnis (auch: Seuchenfreiheitsbescheinigung) kümmern. Hierfür sollte man den lokalen Bienensachverständigen kontaktieren. Dasselbe gilt für Imker, die Bienen verkaufen wollen. So kann man nachweisen, dass die Bienen gesund sind.
Bienen kaufen - das ist wichtig
Es gibt verschiedene Gründe, wieso man Bienen kaufen will: Entweder sind die eigenen im Winter gestorben, man will die Imkerei vergrößern oder mal Bienen anderer Herkünfte ausprobieren. Hier ist es ratsam, Bienen lokal bei einem Imker zu kaufen.
Honigräume vorbereiten
Bereits jetzt ist absehbar, dass wir in ein paar Wochen die Honigräume aufsetzen können. Es ist also gut, jetzt schon mal zu kalkulieren, ob die Honigräume reichen. Ansonsten muss man noch Mittelwände einlöten – und falls keine mehr da sind noch Wachs umarbeiten lassen.
Einzelzulassungen für „neue“ Varroazide erfolgt
Ein Hoffniungsschimmer?
Im Zuge der EU-Harmonisierung zu Tierarzneimitteln [Verordnung (EU) 2019/6] und mit dem Inkrafttreten des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) zum 28.01.2022 sind tierarzneimittelrechtliche Vorschriften in Deutschland angeglichen und präzisiert worden (Details siehe unser „Celler Infobrief“ vom 02.02.2022). Dabei ist unter anderem die bis dahin bestehende Sonderregelung einer Zulassung für einzelne Varroazide über die vereinfachte Standardzulassung (StandZV) aufgehoben worden. Für den Erwerb und für die Anwendung in der Imkerpraxis stehen die davon betroffenen Varroazide jedoch noch für eine Übergangsfrist bis zum 29.01.2027 zur Verfügung. Das gilt für die Ameisensäure 60 % ad us. vet. [Zul.-Nr.: 2469.99.99], die Milchsäure 15 % ad us. vet. [Zul.-Nr.: 2569.99.99] und für die Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5 % (m/V) ad us. vet. [Zul.-Nr.: 2669.99.99].
Für eine weitere Bereitstellung dieser Varroazide beziehungsweise der Wirkstoffe für den imkerlichen Sektor über den 29.01.2027 hinaus, benötigen pharmazeutische Unternehmen eine entsprechende Einzelzulassung nach dem neuen TAMG. In der Imkerschaft besteht die Sorge, dass nach der gewährten Übergangsfrist vergleichbare Varroazide womöglich nicht mehr zur Verfügung stehen könnten. Diese Sorge ist unbegründet, denn die bisherigen Zulassungsinhaber haben schon jetzt neue Zulassungen erwirkt. Die Markteinführung dieser Varroazide und damit Verfügbarkeit für die Imkerpraxis wird nach vorliegenden Informationen noch etwas dauern. Eine Versorgungslücke entsteht dadurch nicht, denn die oben genannten Varroazide werden ja weiterhin bis zum 29.01.2027 zur Verfügung stehen.
Drei Varroaziden mit organischen Säuren als Wirkstoffe ist eine Einzelzulassung nach dem TAMG erteilt worden
Am 17.05.2022 ist eine Einzelzulassung nach dem neuen TAMG für die 15‑prozentige Milchsäure als varroazide Lösung zur Sprühanwendung für Honigbienen erteilt worden. Das Fertigarzneimittel trägt die Zulassungsbezeichnung „Milchsäure Bernburg 150 mg/g“ [Zul.-Nr.: V7006152.00.00]. Die Anwendung soll auf eine Spätherbst-/Winterbehandlung von Vollvölkern im brutfreien Zustand und/oder eine Sommerbehandlung von Ablegern ohne verdeckelte Brut abzielen. Einzelzulassungen sind auch für die 60 prozentige Ameisensäure am 18.11.2022 [„Ameisensäure 60 Bernburg, 684 mg/ml“, Zul.-Nr.: V7006708.00.00] und für ein Varroazid mit dem Wirkstoff Oxalsäuredihydrat am 02.12.2022 erfolgt. Die Zulassung des Ameisensäure-Produktes sieht als Anwendungsart eine Langzeitverdunstung über einen Vakuumverdunster und zudem eine Kurzzeitverdunstung mittels Schwammtuch vor. Das Oxalsäure-Produkt trägt die Zulassungsbezeichnung „Oxalsäure Bernburg 40 mg/ml“ und stellt ein Konzentrat zur Herstellung einer Oxalsäuredihydrat-Lösung zur Bekämpfung der Varroa-Milbe dar [Zul.-Nr.: V7009428.00.00]. Dieses neue Varroazid hat eine Anwendungszulassung für eine 3,0 prozentige Sprüh- und für eine 3,5 prozentige Oxalsäuredihydrat-Lösung zur Träufelanwendung erhalten. Für eine Sprühanwendung muss das Konzentrat mit Wasser und für die Träufelanwendung mit Zucker vermischt werden. Damit ist dieses neu zugelassene Varrozid mit dem schon jetzt verfügbaren Oxuvar® 5,7 % vergleichbar. Oxuvar® 5,7 % hat eine gemeinschaftliche Zulassung in der EU nach dem Verfahren der gegenseitigen Anerkennung (Mutual Recognition Procedure, MRP) [Zul.-Nr.: 402355.00.00]. Alle drei Varroazide sind als frei verkäuflich eingestuft. Ihre Verfügbarkeit am Markt wird, wie schon erwähnt, jedoch noch etwas dauern.
Mit der Zulassung des neuen Ameisensäure-Präparates ist die Applikation dieser Säure über das Schwammtuch jedoch nicht grundsätzlich genehmigt
Bislang gilt die Schwammtuchmethode bekanntlich nicht als bestimmungsgemäße Anwendung für die 60 prozentige Ameisensäure unter dem StandZV. Mit dem Schwammtuch kann logischerweise keine kontinuierliche Verdunstung niedriger Dosen über einen längeren Zeitraum (Langzeitbehandlung) sichergestellt werden. Genau das aber wird in der bisherigen StandZV explizit gefordert. Eine Langzeitbehandlung gelingt bekanntlich nur mit Hilfe von Vakuumverdunstern, wie dem Liebig-Verdunster und den drei verschiedenen Nassenheider-Verdunstern. Diese nicht erteilte Anwendungsart über das Schwammtuch gilt auch weiterhin für die Ameisensäure 60 % ad us. vet. Bei der neuerlichen Einzelzulassungen der Ameisensäure mit der Zulassungsbezeichnung „Ameisensäure 60 Bernburg, 684 mg/ml“ gibt es jedoch eine Besonderheit. Als Anwendungsart ist sowohl eine Langzeitbehandlung über einen Vakuumverdunster als auch für eine varroazide Kurzzeit-Behandlung mittels Schwammtuch bei einem Beutenvolumen von 60 Litern in der Zulassung erteilt worden. Wenn das neue Ameisensäure-Präparat verfügbar ist, darf zukünftig dann genau nur dieses Varroazid auch über eine Kurzzeitbehandlung mit einem Schwammtuch appliziert werden. Damit wird jedoch keine grundsätzliche Anwendungserlaubnis für die Applikation der Ameisensäure über das Schwammtuch-Verfahren erteilt.
Es gilt festzuhalten: Bislang gab es für drei Varroazide mit den Wirkstoffen Ameisen-, Milch- und Oxalsäure eine Zulassung nach dem StandZV. Dieses Verfahren gibt es seit dem 28.01.2022 nicht mehr und diese Varroazide wird es in dieser Zulassungsform nach der Übergangsfrist zum 29.01.2027 hin auch nicht mehr geben. Inzwischen hat ein pharmazeutisches Unternehmen entsprechende Einzelzulassung für diese Varroazide mit diesen Wirkstoffen gemäß den Vorgaben des neuen TAMG erwirkt. Ihre Markteinführung und Verfügbarkeit für die Imkerschaft wird noch etwas dauern. Sie ergänzen dann das bestehende Spektrum zugelassener Varroazide zur Bekämpfung der Varroa-Milbe mit Wirkstoffen verschiedener organischer Säuren. Es ist durchaus denkbar, dass zukünftig auch andere pharmazeutische Unternehmen in den verschiedenen EU-Ländern ihre bisherigen Zulassungen erweitern werden. Das gilt es abzuwarten, denn nur diese können die von der Imkerschaft gewünschten Zulassungen und verschiedenen Applikationsarten erwirken.
Bitte achten Sie weiterhin aufmerksam auf die Futterversorgung Ihrer Bienen!
Erste Impfung für Honigbienen in den USA zugelassen
Es handelt sich um ein Vakzin gegen die amerikanische Faulbrut
Das US-Landwirtschaftsministerium hat die weltweit erste Impfung für Honigbienen zugelassen.Der Impfstoff muss an die Bienenkönigin verfüttert werden, die einzige Biene im Stock, die befruchtete Eier legt. Die Larven, die anschließend aus den Eiern schlüpfen, sollen nach Angaben von Dalan Animal Health einen Immunschutz gegen die Bakterien haben.Hier wäre eine Möglichkeit über einen Verschlusskäfig die Königin mit Begleitbienen das Vakzin zukommen zu lassen.Laut Angaben der Hersteller hätte dies keine gesundheitlichen Auswirkungen auf die Königin.
Derzeit ist der Impfstoff nur für kommerzielle Imker zugänglich.Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakterielle Erkrankung, die ausschließlich die Brut der Bienen infiziert. Der Erreger befällt die Larven und lässt sie in den Bienenstöcken verfaulen.
Symptome der amerikanischen Faulbrut:
Lückenhaftes, aufgelockertes Brutnest.
Eingesunkene Zellendeckel. In der Zelle liegt eine kaffeebraune Masse.
Zündholzprobe (das Zündholz das aus der Zelle gezogen wird weisst eine fadenziehende Masse von rund 2 cm Länge auf)
Der Geruch stinkt nach faulen Eiern, leimig.
Bei stark forgeschrittener Krankheit liegen eingetrocknete Faulbrutrückstände als Schorfe auf dem unteren Zellenboden und sind von der Zellwand schlecht ablösbar.
Der Impfstoff, der die Insekten resistent gegen die Krankheit machen soll, basiert auf abgetöteten Fragmenten des Erreger-Bakteriums Paenibacillus Larvae.
Allerdings scheint nach verschiedenen Studien der Impfstoff nur begrenzt wirksam zu sein!Der Hersteller arbeitet aktuell auch an einem Impfstoff gegen die europäische Faulbrut sowie an einem Kombipräparat(europäische und amerikanische Faulbrut),zudem an einem Vakzin gegen die Kalkbrut!
Hyperthermie - Alternative der Varroabehandlung
Prinzip der Hyperthermie
Die Methode der Hyperthermie basiert auf der unterschiedlichen Hitzeresistenz von Varroamilbe und Bienenlarve. Durch das schonende Erwärmen der Bienenbrut wird die darin eingeschlossene Varroamilbe abgetötet.
Bienen und Bienenbrut vertragen erhöhte Temperaturen besser als Varroamilben.
Diesen Umstand nutzt die Hyperthermie und reduziert die Anzahl Milben mittels
Wärmebehandlung. Schäden an der Bienenbrut können dennoch nicht ganz
vermieden werden. Ebenso wenig können aufgrund der heute vorliegenden
Forschungsergebnisse problematische Auswirkungen der Hyperthermie auf die nach
der Behandlung schlüpfenden Bienen ausgeschlossen werden.
Temperaturtoleranz Bienenbrut/Varroa: (wenn 1 Std. anhaltend)
Bienenbrut Apis mellifera 35°C(ideal) 45°C(tödlich)
Varroamilbe 30-35°C(ideal) 41°C(tödlich)
Es existieren zwei unterschiedliche Methoden. Bei der einen wird nur die Brut
behandelt (z.B. der Varroa Controller erwärmt die Brutwaben ausserhalb der Beute),
bei der anderen Brut und Bienen.
Für den Hobbyimker sind die Anschaffungskosten, für den Berufsimker der Zeitaufwand sehr hoch.
Empfehlung und Einsatzmöglichkeiten:
Von den im Handel erhältlichen Geräten ist der Varroa Controller am vielversprechendsten. Bisherige Tests weisen auf eine gute Behandlungseffizienz hin. Von allen anderen Geräten wird eher abgeraten, insbesondere von solchen, die das ganze Bienenvolk erwärmen. Diese sind nicht erfolgsversprechend, da die Arbeiterinnen die Bruttemperatur ständig auf ca. 35°C regeln und so den Effekt der Hyperthermie zunichtemachen.
Die Hyperthermie bietet die Möglichkeit einer arzneimittelarmen Völkerführung
Die Gründe für die Bienenverluste sind vielfältig und umstritten.
Alle sind sich aber einig:
Eine zentrale Ursache liegt im Befall der Bienen durch die Varroa Milbe. Aus diesem Grund werden seit Jahren die Milben in den Völkern mit Säuren und chemischen Mitteln bekämpft.
Nachlassende Wirksamkeit, schlechte Anwendersicherheit, Rückstandsprobleme in Honig und Wachs und nicht zu letzt die Gesundheit der Imker sind es Wert, nach Alternativen zu suchen.
Warum Hyperthermie?
Die Hyperthermie
bekämpft die Varroa Milbe zuverlässig in der Brut - dort wo sich die meisten Milben im Volk aufhalten
ist sicher in der Anwendung
kann jederzeit im Bienenjahr eingesetzt werden
hinterlässt keinerlei Rückstände in Wachs und Honig
erlaubt eine biologische, chemie- und säurefreie Völkerführung
ermöglicht eine optimale Ausnutzung der Tracht auch im Spätsommer
gefährdet die Gesundheit des Imkers nicht .....
Behandlungsmethoden
Seit der Einführung des Varroa Controllers 2010 hat die Hyperthermie eine breite Neubelebung erfahren. Dabei haben verschiedene Hersteller neue Geräte entwickelt, die Brut und Bienen zugleich in der Beute behandeln. Dies auch mit dem Ziel, den Aufwand des Imkers für die Wärmebehandlung zu reduzieren (Abwischen der Bienen). Damit werden heute Geräte mit zwei grundlegend unterschiedlichen Behandlungsmethoden angeboten:
Geräte die nur die Brut (Brutwaben) behandeln
Geräte die Bienen und Brut in der Beute behandeln
Aktuelle Systeme
VarroaController:
Behandlungsprinzip: Bienenfreie Brutwaben (Bienen werden nicht behandelt)
Behandlungsdauer:2h
Handbuch des Herstellers:
https://www.varroa-controller.de/wp-content/uploads/2020/06/Handbook_German.pdf
Vatorex System:
In der Wabe
Heizdrähte sind direkt in die Wachsmittelwände eingebettet und halten drei Stunden lang eine Temperatur von 42° C. Dies sorgt für eine optimale Abtötungsleistung gegen Varroa und stoppt die Ausbreitung von Viren, ohne die Bienen zu schädigen.
Die Heizzyklen wiederholen sich automatisch alle 16 Tage, um Reinvasion zu verhindern.
Im Brutraum
Jedes Kit rüstet einen Bienenstock aus und enthält einen «Hive Connect» zusammen mit 8 «Heizwaben» und Kontrollelementen.
Das «Full Hive Kit» kommt zusätzlich mit der «Digitalen Stockwaage» und dem «Bruttemperatur Sensor».
Beim Standort
Alle Kits sind mit einem «Apibrain» verbunden.
Dies ist die Intelligenz des Systems und regelt die Behandlungen. Das Apibrain ist in jeder Bestellung enthalten und steuert bis zu 20 Bienenstöcke an einem Standort.
Das Vatorex System kann solarbetrieben werden mit einem Solarpanel, Gelbatterie und Laderegler, oder natürlich auch mit Netzstrom.
Broschüre vom Hersteller:
https://data.vatorex.com/pdf/brochure/Vatorex%20Broschuere%202020%20DE.pdf
Auswertung Feldversuch:
https://www.vatorex.com/de/blog/news-und-presse-1/ergebnisse-der-feldversuche-2017-115
Youbee System:
Funktion
Durch die von youbee® entwickelte und patentierte PTC-Heizschicht wird die Brutwabe gleichmäßig und exakt auf eine Temperatur von 42°C erwärmt. Die Varroamilbe wird ab einer Temperatur von 39°C stark geschädigt bzw. stirbt, während den Bienen und der Brut Temperaturen bis 43°C keinen Schaden zufügen. Im Gegenteil, es wird sogar eine Stärkung des Bienenvolks festgestellt.
Schonend für die Bienen
Das im youbee®-System angewandte Verfahren der Hyperthermie zur Bekämpfung der Varroamilbe ist chemiefrei, wissenschaftlich belegt und absolut stressfrei für die Bienen.
Zeitsparend
Durch die mögliche Vollautomatisierung des youbee Systems kann der Zeitaufwand für die Behandlung der Bienen gegen die Varroa Milbe auf ein Minimum reduziert werden.
Einfach in der Anwendung
Für die komplette Montage einer youbee®-System-Mittelwand wird außer einem Schraubendreher so gut wie kein Werkzeug benötigt, der Montagezeitaufwand für eine Mittelwand liegt unter einer Minute.
Für die Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe ist im Gegensatz zur chemischen Behandlung keinerlei Ausrüstung und Fachwissen notwendig.
Kosteneffizient
Die Kostenreduzierung gegenüber der herkömmlichen Anwendung mit Ameisensäure beträgt 10% auf 5 Jahre gerechnet!
Durch den Einsatz der youbee®-System- Mittelwände lässt sich der Bienenwachsbedarf für die Mittelwandherstellung um bis zu 20% reduzieren.
Eigener Wachskreislauf
Durch unser neu entwickeltes Herstellungsverfahren zur Beschichtung der beheizbaren Mittelwände mit Wachs, ist es ab sofort möglich, die Beschichtung mit Ihrem eigenen Wachs vorzunehmen.
Wir führen eine Beschichtung mit eigenem Wachs ab einer Menge von 100kg durch.
Mehr Infos hierzu:
https://cdn.website-editor.net/s/7d8988b08bfd4275b4809140edf00832/files/uploaded/Pr%25C3%25A4sentation%2520Homepage_V2.pdf?Expires=1676121632&Signature=N~Fbh-Zz7Dpju-clFHRD3TNId8JrCwgdIb1n-a-8SVwrVAf-it6MFyBqWTwlwQLd92MgU32Rsml97IIwvlBmDExDtlHTkoqhlWfvmjn5tkBfBFJEclplbZevmD25kjx0AiDFo3z9nrnii0CpSOPP53ipIvhNbvcXZFUsL9Y2yZlnC4~5hYI5~jvAYLYtg0rccEVdBtaOFWUj6GaPSA5L2d0xqlsEZ883Mh1w3wWDh4h3i-LT0pwxVsW8ZGq2doU8BoKF5vdCepUtS-xKpP3MklcolBGsboXCs5x2w6v3SxcDBp8-FOsTnnVUbqF~KZ9xsvHKPUnOOKd4oQtZ1MARyA__&Key-Pair-Id=K2NXBXLF010TJW
Bienensauna:
Behandlungsprinzip: Bienen und Brut in der Beute, ein Volk pro
Behandlung/Gerät.
So einfach funktioniert es:
Das Gerät wird unter der Beute platziert bzw. von hinten in den Boden eingeschoben.
Zu jeder gängigen Beutengröße gibt es einen passenden Boden und Deckel.
Während der Behandlung werden Temperatur und Feuchte permanent gemessen und optimal geregelt.
Nach 3-4 Stunden ist die Behandlung abgeschlossen.
2x im Jahr behandeln - und die Bienen bleiben gesund - Du kannst ganz auf Säure oder Gifte verzichten!
Mehr Infos hier:
Varroakill:
Behandlungsprinzip: Bienen und Brut in der Beute, ein Volk pro Behandlung/Gerät.
Seit Anfang 2015 ist der „Varroa Kill II“ auf dem Markt erhältlich. Es handelt sich hier um eine technisch modifizierte Version, des bereits seit 2004 käuflich erwerbbaren „Varroa Kill“ von Peter Wohlmuth. Das Gerät verfügt über eine computergesteuerte Temperaturregulation und wird direkt in der Beute angebracht. Unser Hauptanliegen ist es den Imkern ein effizientes und kostengünstiges Varroabekämpfungsverfahren anbieten zu können, das gefahrlos für Mensch und Tier einsetzbar ist.
Mehr Infos hier:
http://www.silentfuturetec.at/index.php/varroa-kill-ii
Hyperthermie (höher als der normale Temperaturanstieg) ist eine Methode, die vor Jahrzehnten zur Behandlung der Varroamilbe eingesetzt wurde, einer Milbe, die weltweit enorme Schäden an Honigbienen verursacht.
Im Jahr 2005 finanzierte die Bundesregierung eine Hyperthermiebehandlung gegen Varroa, die Bienensauna. Diese Methode erzeugte viel Aufregung und Aufregung, aber was ist ihre wahre Funktionsweise und was kann man von ihr erwarten?
Die Idee, Milben mit Hitze zu töten, wurde erstmals in den 1970er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion und in Japan untersucht. Damals war bereits bekannt, dass Varroa hitzeempfindlich ist. Die optimale Entwicklungstemperatur der Brutkammer des Bienenstocks liegt bei 34,5 ºC, die der Varroa bei nur 32 Grad. Untersuchungen aus dieser Jahreszeit haben gezeigt, dass Varroa für Temperaturen über 38°C anfällig ist und nach längerer Einwirkung dieser Temperaturen zum Tod der Varroa führen kann. Deshalb und theoretisch würde eine Behandlung dieser gegen Varroa sie töten und die Bienen sollten zurückgewonnen werden.
Die deutsche Honig- und Bienenzeitschrift „Journal Bienen“ hat Dr. Stefan Berg, Spezialist für Bienen, Imkerei und Honig, in Veitshöchheim, einem Dorf unweit von Frankfurt, interviewt, um herauszufinden, wie wirksam diese Behandlungen sind und wie gut sie wirken.
Hyperthermie-Behandlung: für den gesamten Bienenstock oder nur zur Behandlung des Brutkammes?
Hyperthermie kann eine Methode sein, um Varroa ohne den Einsatz von Chemikalien abzutöten. Verschiedene Forscher und Imker begannen, zahlreiche Geräte zu benutzen und zu entwickeln, von denen einige den gesamten Bienenstock kontrollierten und andere nur in der Zuchtkammer agierten, aber alle verwendeten Wärme als Hauptfaktor. Versuchen Sie auf diese Weise, so viele Milben wie möglich zu töten und Bienenverluste so weit wie möglich zu vermeiden.
Zahlreiche Forscher und Zentren für Bienen und Honig in Veitschöchheim unter der Leitung von Dr. Stefan Berg haben drei Haupttypen von Hyperthermiegeräten untersucht: den Varroa-Eliminator (Varroaeliminator), den Varroa-Controller (Varroa-Controller) und den Varroa-Killer 2 (Varroa Kill 2).
Das sind die fünf Fragen, die an Dr. Stefan Berg gestellt wurden:
Was sind die aktuellen Ergebnisse von Hyperthermiegeräten gegen Varroa?
Der’Varroa Controller‘ und der’Varroaeliminator‘ sind Geräte, die in den Brutkammern arbeiten, diese Instrumente in die Box mit den Bienenstöcken einführen und ihr Inneres auf hyperthermische Temperaturen erhitzen. Nach der Behandlung mit diesen beiden Geräten wurden die Brutkammern von Varroa befreit.
Das dritte Gerät, der Varroa Kill 2, besteht aus einem leeren Bogen, der über die Brutkammer gelegt wird und das Ausgangsloch des Bienenstocks offen lässt. Ein Gerät, das nicht unbedingt Bienen behandelt. Das Ergebnis war jedoch nicht so positiv.
Aber was waren die genauen Ergebnisse der Behandlung?
Die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend. Die ersten beiden Geräte hatten einen hohen Wirkungsgrad, wobei 87 bis 97 Prozent der Zuchtkammermilben durch Wärmebehandlung absterben. Allerdings war die Behandlung mit Varro Kill2 beim ersten Versuch deutlich schlechter und tötete nur 56 Prozent der Zuchtkammermilben beim ersten Versuch. Ein möglicher Grund für diese unbefriedigenden Ergebnisse war, dass das Gerät in den meisten Fällen schlecht isoliert eingesetzt wurde. Mit dem zweiten Versuch isolierten wir den Bienenstock besser und erzielten zufriedenstellendere Ergebnisse.
Bei welcher Temperatur sterben Milben ab?
Wenn die Brutstöcke für etwa zwei Stunden auf etwa 41°C erhitzt werden, werden die meisten jungen Milben getötet, aber leider überleben die erwachseneren gut. Wir behandelten jeden Bienenstock einzeln, und nur 10 Prozent der erwachsenen Milben waren betroffen. Nach einer Verlängerung des Prozesses auf drei Stunden und 42 ºC konnten wir fast alle erwachsenen Milben töten.
Aber schaden solche hohen Temperaturen nicht den Bienen?
Dies hängt von mehreren Faktoren ab, wenn eine Königin bei 45°C in einen Bienenstock gelegt und dort zwei Stunden lang gelassen wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie davon betroffen ist, aber glücklicherweise funktionieren die Hyperthermiegeräte nicht so. Sie erwärmen die Kämme oder den Bienenstock langsam und für eine bestimmte Zeit und kontrollieren die maximalen Temperaturen, die der Bienenstock erreichen kann.
Für Drohnenlarven haben wir jedoch festgestellt, dass sie zwei Stunden bei 41 ºC problemlos vertragen, aber die Drohnen, die geboren werden, entwickeln eine geringere Menge an Sperma. Schäden entstehen auch bei den Bienen, die für ihre Aufzucht verantwortlich sind. Das Ausmaß des Schadens kann jedoch gerechtfertigt sein, da der Schaden die Höchstgrenze von 10 bis 15 % der Jungen nicht überschreitet.
Können andere Behandlungen bei Verwendung von Wärme komplett entfallen?
Zu diesem Zweck möchte ich keine falschen Erwartungen wecken. Im Prinzip funktioniert Hypertherin gut, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hyperthermie-Behandlung zu Beginn des Jahres fantastisch eingesetzt werden kann, wenn die Behandlung mit anderen Mitteln nicht relevant ist. Zudem ist diese ganzjährige Behandlung arbeitsintensiv und sehr teuer.
Unsere Meinung:
Hoffen wir, dass eine Lösung im Kampf gegen die Varroa und den Zusammenbruch der Bienen gefunden wird, denn diese sind auf dem Weg zum Verschwinden, und die Folgen wären sehr schädlich für alle, sowohl für den Menschen als auch für die Natur und den Planeten selbst. Was die Hyperthermie betrifft, so halte ich sie für sehr interessant, denn wenn dieses Verfahren verbessert werden kann, könnten wir die Bienen von so vielen chemischen Produkten befreien, die immer im Rohhonig landen, dass wir Qualitätshonigliebhaber am Ende verbrauchen.
Quelle:
La revista alemana especializada en apicultura “Bienen Journal”. Hyperthermie: Wunderwaffe oder wirkunglos? (Hipertermina: maravillosa arma o un fracaso. http://www.bienenjournal.de/
Lebensmittelbetrug: Das Geschäft mit dem gefälschten Honig
Honig gehört zu den Lebensmitteln, die weltweit am häufigsten gefälscht werden. Das ist ärgerlich für Leute, die Honigbrötchen mögen. Aber vor allem ist es schlecht für die Umwelt.
"Vieler Orts werden bei Kennzeichnungen von Lebensmitteln unvollständige, missverständliche oder gar (bewusst) falsche Angaben gemacht. Können Sie sich vorstellen, dass es bei Honig auch so etwas gibt? Sind Honige von namhaften Großanbietern vielleicht auch 'getrickst'? Vielleicht ist die Gefahr, dass man nicht das bekommt was man haben möchte geringer, wenn man beim Imker um die Ecke das kostbare Süß kauft. Zumindest ist es nachhaltiger, wenn Sie Honig aus der Region und nicht aus EU- bzw. Nicht-EU-Ländern kaufen. Dann entfallen lange (unnötige) Transportwege. Und gesünder ist dieser vielleicht auch, da er Pollen von einheimischen Pflanzen enthält, die dann desensibilisierende Wirkung haben können. Oft ist allerdings der Preis für ein Glas Honig ausschlaggebend. Ein preisgünstiger Honig muss nicht schlechter sein, wenn man diesen beim Discounter kauft. Aber auch hier gilt: Qualität hat ihren Preis. Ärgerlich ist nur, wenn man für teures Geld minderwertige Ware bekommt. Hier ist die Gefahr geringer, wenn Sie beim Imker Ihres Vertrauens kaufen. Das festzustellen ist oft nur im Labor möglich. Aber auch hier sind Zertifikate kein Freibrief für 1A-Qualität. Was denken Sie darüber?
Wussten Sie, dass China der größte Exporteur von 'Honig' ist und dass im Land der Mitte tausende Menschen mit Pinseln die künstliche Bestäubung von Pflanzen machen, da es wegen der Umweltbedingungen dort keine Bienen mehr gibt? Lesen Sie den im Link angegebenen Artikel und bilden Sie sich Ihre Meinung."
Invasive Bienen-Schädlinge:
Vespa velutina und Aethina tumida
Aussehen
Vom Aussehen her ist V. velutina überwiegend schwarz gefärbt und am Kopf, Thorax und Gaster behaart
Der Kopf ist rot-braun-orange gefärbt.
Der Clypeusschild (Kopfschild) orange.
Am Hinterleib (Gaster) unterbricht eine dünne gelbe Linie den Segmentrand des ersten Abdominalsegments der ersten beiden, dunkelbraun gefärbten Segmente.
Segment drei und vier sind gelb-orange gefärbt, wobei auf Segment drei eine schwarze Markierung zu erkennen ist.
Die Abdominalsegmente fünf und sechs hingegen sind wieder dunkelbraun gefärbt.
Königin: 25 – 32 mm
Arbeiterin: 17 – 23 mm
Männchen: 21 – 28 mm
Welche Bienenrasse kommt für mich in Frage?
Hier wäre als erstes zu klären, was eine Honigbienenrasse genau ist. Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen einer Spezies und einer Rasse?
Die meisten Honigbienen in Europa haben ähnliche Eigenschaften und werden daher der Spezies Apis mellifera zugeordnet.
Apis mellifera wird auch unter der Bezeichnung Westliche Honigbiene oder Europäische Honigbiene genannt. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet war Europa, Afrika und Vorderasien.
Meist handelt es sich deshalb bei Arten von Honigbienenrassen in Europa um Rassen der Apis mellifera.
Dies bedeutet aber nicht, dass ausschließlich Apis mellifera-Rassen Honig produzieren. Es gibt weltweit 8 verschiedene Honigbienenrassen, hierbei ist die Apis mellifera jedoch die am meist verbreitete Spezies der Honigbienen.
Was sind nun Honigbienenrassen?
Rassen sind Unterarten einer Spezies, hier der Apis mellifera. Als Beispiel: sei die Rasse der Kärntner Biene genannt; welche als Apis mellifera carnica bezeichnet wird. Apis mellifera bezeichnet hier die Spezies und carnica bezeichnet die Rasse.
Der Ursprung bzw. die Heimat einer bestimmten Rasse von Honigbienen ist normalerweise durch unüberwindliche natürliche Hindernisse gekennzeichnet.
Die Isolation durch natürliche Barrieren, wie z.B. Berge, Meere und Wüsten, der Zwang durch Zucht und natürliche Selektion sind vorherrschende Faktoren bei der Entstehung von Rassen.
Was ist ein Merkmal einer Honigbienenrasse?
Ein Merkmal ist eine Eigenschaft oder eine Struktur, die einer Gruppe von Individuen zu eigen ist. Honigbienen unterscheiden sich, wie alle anderen Lebewesen, untereinander durch verschiedene Merkmale: Temperament, Krankheitsresistenz, Schwarmneigung, Frühjahrsentwicklung, Temperaturpräferenz, Produktionspräferenz (eher geneigt, Honig, Propolis oder Pollen zu produzieren) und allgemeine Produktivität sind Beispiele für diese Merkmale.
Die jeweilige Rasse und ihre Merkmale sind stark miteinander verbunden.
Eine Gruppe, die bestimmte Eigenschaften besitzt, wird als Rasse bezeichnet.
Des Weiteren gibt es Hybridrassen, die vom Menschen hergestellt werden, wie beispielsweise die Buckfast!
Um die Bienenrassen, die in einer Region von Imkern gehalten werden, wird seit der Einführung neuer Rassen (inkl. der Wiedereinführung alter Rassen) in die ursprünglich fast ausschließlich „Carnica“ dominierten Regionen in D-A-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) eine Diskussion geführt.
Aber welche Honigbienen -Rassen spielen in D-A-CH eine Rolle und was sind Ihre Eigenschaften? Dazu zuerst einmal die Übersicht in der Reihenfolge ihrer Bedeutung in D-A-CH aus der Wikipedia:
· Carnica auch Kärntner Biene (Apis mellifera Carnica), mit dem wohl größten Verbreitungsanteil
· Buckfast (Kreuzungszucht , Hybride), von Bruder Adam
· Italienische Biene, Ligustica (Apis mellifera ligustica), die wegen ihrer Friedfertigkeit und Honigertrags inzwischen weltweit am meisten gehaltene Honigbiene, wobei sie in Deutschland kaum Verbreitung gefunden hat.
· Dunkle Europäische Biene (Apis mellifera mellifera)
· Sizilianische Biene (Apis mellifera sicula)
Bevor die Vor- sowie Nachteile der einzelnen Rassen vorgestellt werden, noch was in eigener Sache.
Generell sollte bedacht werden, dass die Apis mellifera carnica sowie die Buckfast ein Großteil der gehaltenen Rassen darstellen.
Wer sich für eine Andere entscheidet, sollte bedenken, dass hier immer Reinzuchtköniginnen zugekauft werden müssen, da es sonst bei Standbegattungen zu Mischungen mit anderen Rassen kommt.
Für die Carnia und die dunkle Biene gibt es in unserer näheren Umgebung Belegstellen, so dass eine Begattung mit vorgehaltenen Drohnen möglich ist.
Daher die Empfehlung, die Bienenrasse zu wählen, welche am häufigsten in der entsprechenden Region vorkommt!
Hier sollte auch die Anzahl von Züchtern sowie das Vorhandensein von Belegstellen berücksichtigt werden!
Bei der Wahl zu einer anderen Rasse sollten Sperrbezirke von Belegstellen berücksichtigt werden, sowie Randgebiete gemieden werden!
Möchtest du mehr über die einzelnen Honigrassen und Hybriden erfahren?
REINE HONIGBIENENRASSEN
ITALIENISCHE BIENE
Apis mellifera ligustica
Die Geschichte der italienischen Biene
Die Italienische Biene (Apis mellifera ligustica, auch: Italiener Biene) ist eine natürlich entstandene Rasse (Unterart) der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera).
Ursprünglich von der Apenninhalbinsel in Italien stammend, ist die wahre italienische Rasse die ligustica.
Ihr Heimatland ist geografisch vom übrigen Europa durch die Alpen abgegrenzt und von Meer umgeben. Dieser Umstand hielt diese Rasse getrennt von äußeren Einflüssen und anderen Rassen. Sie gilt als die am weitesten verbreitete Biene der Welt.
Außerdem ist die italienische Biene die mit Abstand beliebteste Honigbiene in Nordamerika. Sie wurde 1859 nach Amerika eingeführt und ersetzte schnell die ursprüngliche dunkle (europäische) Biene, die von den ersten Kolonisten überführt wurden.
Erscheinungsbild der italienischen Biene
Sehr hell gefärbt, von einem hellen Lederbraun bis hin zu einem fast Zitronengelb, eine Farbkombination, die von vielen Imkern aus ästhetischen Gründen sehr begehrt ist.
Die Anzahl der gelben Streifen am Bauch variieren zwischen 3 und 5.
Positive Eigenschaften der Italienischen Biene (für Imker)
sanftmütig und daher einfach zu handhaben.
überwintern gut und das Volk baut sich im Frühjahr schnell auf.
starke Pollen- und Nektarsammler.
sehr hygienisch.
gute Honigproduzenten.
stellen weniger Propolis her als einige der dunkleren Bienen.
Negative Eigenschaften der italienische Biene (für Imker)
Keine Gruppenbildung in Kälteperioden: Diese Bienen werden typischerweise in warmen Gebieten aufgezogen, so dass sie in kälteren Klimazonen Schwierigkeiten haben zu überleben. Sie müssen zusätzliche Nahrung zu sich nehmen, um auszugleichen, da sie nicht wie andere Honigbienenarten eine Traube bilden.
Schwächere Abwehrkräfte und anfälliger für Krankheiten als z.B. die dunkle europäische Biene.
Längere Brutzeit und höhere Schwarmneigung: Italienische Bienen haben eine längere Brutzeit. Sie neigen dazu überschüssigen Honig im Bienenstock abzunehmen, wenn die Honigräume (abnehmbare obere Abschnitte, in denen Honig gelagert wird) nicht unmittelbar nach Beendigung des Honigflusses entfernt werden. Auf diese Weise können sie im Frühjahr die Stärke des Volkes aufbauen und den ganzen Sommer über erhalten. Dies kann zur Erschöpfung ihrer Honigspeicher führen und zu einer Tendenz zum Schwärmen.
Schlechte Angewohnheit des Raubens: Italienische Bienen sind berüchtigte Kleptoparasiten und rauben häufig die Honigspeicher schwächerer oder toter benachbarter Völker aus. Dies kann zur Ausbreitung von Krankheiten zwischen den Bienenstöcken führen und kann für Imker, die ihre Völker in Zeiten des Nektarmangels bearbeiten, problematisch sein.
Hinweis für Imker-Neulinge
Als Anfänger kann man mit der italienischen Biene nicht allzu viel falsch machen, ihr sanftes Gemüt und Produktivität sind eine wunderbare Möglichkeit für neue Imker, sich in der Nähe von Bienen wohl zu fühlen und sich in den Aufgaben des Imkers zurecht zu finden.
DUNKLE EUROPÄISCHE BIENE
Apis mellifera mellifera
Geschichte der dunklen europäischen Biene
Die dunkle europäische Biene ist auch unter Westeuropäische Honigbiene und dunkle Biene bekannt.
Während der verschiedenen Phasen des Eiszeitalters wanderten Völker der europäischen Ur-Honigbiene (Apis) zwischen Nord- und Südeuropa hin und her. Während der letzten Eiszeit, die vor rund 11.700 Jahren endete, waren die Alpenländer Schweiz und Österreich vollständig mit Eis bedeckt. Die Ur-Biene zog sich wieder nach Südeuropa zurück.
Ab dem Ende der Eiszeit erwärmte sich das Klima auf dem europäischen Kontinent wieder. Auf der Iberischen Halbinsel hatte sich die Unterart der Iberischen Biene etabliert, in Italien die Ligustica-Biene und auf dem Balkan bis nach Wien die Carnica-Biene. Die neu entstandene Unterart der Dunklen Biene musste die Alpen überwinden, um ihr künftiges Territorium auf der Alpennordseite zu erreichen. Von der französischen Mittelmeerküste aus verbreitete sich die Dunkle Biene vor 9000 Jahren in einer Zangenbewegung rund um die Ostflanke respektive die Westflanke der Alpen nach Deutschland vor – und von dort in die Alpentäler von Österreich und der Schweiz. Die Dunkle Biene folgte dabei einer «Pionierpflanze», der Hasel.
Viele Jahre später war sie die erste Honigbiene, die nach Nordamerika gebracht wurde.
Aber warum brachten die Menschen Bienen aus so großer Entfernung und auf einer so langen Reise über den ganzen Atlantik nach Nordamerika?
Weil Honigbienen in Nordamerika nicht heimisch sind. Auch wenn hier etwa 4.000 einheimische Arten anderer Bienenarten leben, kamen keine Honigbienen vor.
So wurde die dunkle europäische Bienenrasse im 17. Jahrhundert von den frühen europäischen Siedlern nach Amerika gebracht. Sie war bis 1859 die erste und einzige Rasse in den USA. Dann begann die Hybridisierung, hauptsächlich mit den sanfteren italienischen Bienen.
Erscheinungsbild der dunklen europäischen Biene
Sie ist bekannt für ihren großen, dunkel gefärbten Körper, der von dunkelbraun bis schwarz reicht.
Postive Eigenschaften (für den Imker)
gut an kalte Klimazonen angepasst.
überwintert lange und kalte Winter außergewöhnlich gut.
braucht nur eine sehr moderate Nahrungsversorgung: Produktion einer angemessenen Menge Honig auch in Jahren mit schlechter Nektarversorgung.
baut mehr Königinnenzellen als andere Rassen.
Honigverschluss wird aktiver praktiziert als zum Beispiel bei der Italienischen Biene.
Negative Eigenschaften (für Imker)
weniger produktiv in Bezug auf Honig als einige andere Rassen.
sie ist beim Volkaufbau im Frühjahr recht langsam.
Neigt dazu, sehr defensiv zu sein, was das Bienenmanagement erschwert: nervös, reizbar und aggressiv gegenüber Störungen.
mäßige Tendenz zum Schwärmen.
Schlechte häusliche Hygiene
Erliegen schneller der amerikanischen und europäischen Faulbrut.
Hinweise für Imker-Neulinge
Im Allgemeinen ist die dunkle europäische Biene aufgrund ihrer defensiven Tendenz nicht die beste Wahl für Anfänger.
CARNICA BIENE
Apis mellifera carnica
Geschichte der Carnica Biene
Wie bei den anderen Rassen ist die Carnica Biene in einer isolierten Region heimisch. Diese Region liegt hoch in den österreichischen Alpen- und Donautalregionen. Sie ist auch in weiten Teilen Osteuropas zu finden, darunter Ungarn, Kroatien, Serbien und Bosnien und Herzegowina.
Es scheint verschiedene Rassen von Carnica zu geben (Banats, Dalmatiner und andere Bienen, die der Carnica ähneln), die auch Hybride der wahren Carnica Rasse sein können.
Erscheinungsbild der Carnica Biene
Die Carnica Biene ist dunkelbraun bis schwarz mit braunen Flecken oder Streifen am Bauch. Sie ist etwas kleiner als andere Bienenrassen, jedoch scheint das ihre Fressfähigkeit nicht zu beeinflussen.
Positive Eigenschaften (für den Imker)
Charakter: unglaublich sanftmütig und produktiv (einige Imker arbeiten ohne Schutz und verwenden keinen Rauch).
Volkaufbau im Frühling und Nahrungssuche: Der explosive Frühlingsaufbau ermöglicht es dieser Rasse, schnell zu wachsen und die Vorteile der Blüten zu nutzen, die sehr früh im Jahr auftreten. Im Vergleich zu anderen Rassen ist sie eher früher am Morgen und an kalten, nassen Tagen auf der Suche nach Nahrung. Sie ist versiert im Umgang mit Mangel an Nahrung und passt die Brutproduktion schnell an die Verfügbarkeit von Nahrung an. Sie ist in der Lage die Brutaufzucht in Dürrezeiten zu unterbrechen.
Überwinterung: Sie gehören zu den besten Rassen im Hinblick auf die Überwinterung und schaffen es, in kleinen Kästen gut zu überwintern, wenn die Königin im Herbst aufhört Eier zu legen. Sie konservieren Winterfutterlager gut und überwintern in kleinen Clustern, während sie die Brutaufzucht bei Nahrungsmangel einstellen.
Bienenprodukte: sie produzieren wenig Propolis stattdessen sind sie sehr gute Wabenbauer, die für Produkte wie Wachskerzen, Seifen oder Kosmetika verwendet werden können. Sehr gute Honigproduzenten
geringe Tendenz zum Raub an anderen Bienenvölkern: viel weniger anfällig für den Honigraub, wodurch die Krankheitsübertragung zwischen den Völkern verringert wird.
Negative Eigenschaften (für den Imker)
Übermäßige Schwarmneigung: Sie schwärmen eher als italienische Bienen, so dass du immer wachsam sein musst, um einen Völkerverlust zu verhindern. Achte immer darauf, dass sie viel Platz haben.
Hinweise für Imker-Neulinge
Im Frühjahr recht schneller Volksaufbau, gut überwinterungsfähig, zudem auch sanftmütig!
Für Anfänger sehr gut geeignet!
SIZILIANISCHE BIENE
Apis mellifera sicula
Geschichte der Sizilianischen Biene
Seltsamerweise kommt auf Sizilien nicht die Italienische Biene Apis mellifera ligustica vor; diese reicht nur bis nach Kalabrien. Kalabrien und Sizilien sind durch die 3 km breite „Straße von Messina“, einer Meerenge, voneinander getrennt. Die Sicula ist trotz der geographischen Nähe nicht mit der Ligustica verwandt, sondern viel näher mit der geographisch entfernteren, durch das Mittelmeer getrennten Intermissa. Wie ist dies möglich? Nun, während der Eiszeit lag der Meeresspiegel um einiges tiefer als heute; zwischen Sizilien und Nordafrika bestand damals somit eine direkte Landverbindung. Die damaligen Bienen Nordafrikas haben auf diesem Wege somit auch Sizilien bevölkert, und nach dem Anstieg der Meere wurde die Bienenpopulation Siziliens isoliert; die beste Voraussetzung für das Entstehen einer eigenständigen Unterart. Alle Untersuchungen belegen, dass die nächste Verwandte der Sicula die Tellbiene ist, von der sie sich in nur wenigen Eigenschaften unterscheidet.
Das Klima Siziliens ist typisch mediterran, das heißt auf milde, feuchte Winter folgt ein kurzes blühendes Frühjahr. Der Sommer ist heiß und trocken, oft dürre und ohne Niederschläge. Erst im Herbst beginnen die Winterregen, und mit ihnen eine zweite Blühperiode. Ähnlich wie die Intermissa besitzt die Sicula zwei Brutgipfel im Jahresablauf: einen im Frühling, den anderen im Herbst. Auch andere Eigenschaften teilt sie mit der Intermissa: es werden sehr viele Weiselzellen angesetzt; der erste Vorschwarm geht erst ab, wenn bereits die ersten Königinnen geschlüpft sind; oftmals werden zwei Königinnen gleichzeitig im Volk beobachtet. Ähnlich groß ist die Vitalität wie bei allen Dunklen Bienen: aus nur einer Handvoll Bienen wird im nächsten Jahr ein großes Volk. Im Gegensatz zur Intermissa ist die Sicula etwas größer, sie hat einen niedrigeren Kubitalindex und ist etwas heller im äußeren Erscheinungsbild. Bezüglich der Verhaltenseigenschaften unterscheidet sich die Sicula von der Tellbiene vor allem in der Fähigkeit, überwintern zu können. Versuche in Norddeutschland haben dies belegt, obwohl die Zucht der Sicula hier nach einigen Jahren wieder aufgegeben wurde. Eine weitere sehr nahe verwandte Unterart der Sicula und der Intermissa ist die Biene von Malta.
Erscheinungsbild der Sizilianischen Biene
Das natürliche Vorkommen der Apis mellifera sicula beschränkt sich auf Sizilien. Eine komplette Isolation liegt durch die Insellage nicht vor, die Distanz von Kalabrien, dem italienischen Festland, bis
nach Sizilien kann von Bienen überflogen werden. Die sizilianische Honigbiene ist zierlich und dunkel. Sie kann auf ihren Tergiten zwar gelbe Flecken aufweisen, doch nie eine gelbe Bande des ersten Ab-
dominaltergits (Ruttner, 1988; Kauhausen-Keller, 191).
Positive Eigenschaften (für Imker)
In ihrer reinrassigen Form ist die sizilianische Biene sanftmütig und kann viel Honig eintragen. Nach eigenen Beobachtungen findet diese Biene in norddeutschen Gebieten noch Nektar, wenn der Imker bei der hiesigen Rasse (Apis mellifera carnica) schon zufüttern muss;. Die sizilianische Biene ist eng an das mediterrane Klima Siziliens mit den heißen trockenen Sommern adaptiert. Ein Brutnest und Drohnen werden das ganze Jahr über gehalten. Brutentwicklung wird nur im heißen Sommer im Juli/August reduziert.
Scheint resistent gegen Varroa Milben und Nosema Virus
Negative Eigenschaften (für den Imker)
Beim Arbeiten mit der A. m. sicula zeigt sich ihr nervöses Temperament und eine höhere Angriffslust, die nicht unbedingt mit Stechlust gleichzusetzen ist.
Die sizilianische Honigbiene zeigt ein für europäische Rassen außergewöhnliches Reproduktionsverhalten. Sie produziert in der Schwarmzeit, die im Februar/März mit der Mandelblüte beginnt, eine enorme Anzahl an Weiselzellen. Bei starken Völkern sind es über 200 verdeckelte
Königinnenzellen gleichzeitig an einem Tag.
Hinweise für Imker-Neulinge
Durch das übermäßige Reproduktionsverhalten und die kaum von normalen Brutzellen zu unterscheidenden Weiselzellen für Anfänger weniger empfehlenswert.
Zudem kommt es bei schlechter Witterung zu einem verstärkten Abwehrverhalten.
HONIGBIENEN HYBRIDE
BUCKFAST
Züchtung aus verschiedenen Rassen
Geschichte der Buckfast Biene
Buckfast Bienen sind Hybride und wurden von Bruder Adam vom Kloster Buckfast in Südwestengland gezüchtet. In den 1920er Jahren wurden die Honigbienenvölker auf den Britischen Inseln durch die Akarinkrankheit (heute vermutlich die Trachealmilbe Acarapis woodi) zerstört. Bruder Adam, ein Mönch im Kloster Buckfast in Devon, England, wurde beauftragt, eine Biene zu schaffen, die dieser tödlichen Krankheit standhalten konnte. Er reiste durch die Welt, um Imker zu interviewen und mehr über verschiedene Bienensorten zu erfahren. Dann schuf er ein Bienenvolk, das italienische und andere Bienenrassen enthielt. Er kreuzte zahlreiche positive Eigenschaften verschiedener Bienenrassen miteinander, um eine nach seinen Vorstellungen geeignete Biene für Imker in Europa zu erhalten. Das Ergebnis ist die heutige Buckfast Biene.
Diese neue Rasse sollte die Eigenschaft haben, ein sanfter und produktiver Honigproduzent zu sein, der in der Lage ist, unter den kalten und regnerischen Bedingungen der Britischen Inseln zu gedeihen, und der gute Reinigungs- und Pflegemanieren zeigt, um das Auftreten von Krankheiten zu reduzieren.
Die jüngsten, weltweiten Untersuchungen aus den Jahren 2003 bis 2013 bestätigen, dass Bruder Adam auf dem richtigen Weg war: Königinnen, die von mehreren, genetisch unterschiedlichen Drohnen besamt wurden, weisen wichtige Merkmale auf, wie höhere Produktivität und Fitness, geringere Anfälligkeit für Krankheiten und höhere Überlebenschancen.
Erscheinungsbild der Buckfast Biene
Buckfast Bienen sind gelb bis braun gefärbt und ähneln dem, was viele Menschen sofort im Kopf haben, wenn sie sich eine Honigbiene vorstellen.
Positive Eigenschaften (für Imker)
sanftmütig, produktiv und einfach zu handhaben: mäßiges defensives Verhalten.
parasitenresistent: vor allen gegenüber Tracheal Milben und Kreidebrut. Außerdem sind sie aufgrund ihrer hervorragenden Reinigungstechniken (sehr hygienisch) weniger anfällig für Wachsmotten als andere Rassen.
sehr gute Überwinterungsfähigkeit: Diese Bienen sind gut an kühles und regnerisches Klima angepasst. Sie sind sparsam im Umgang mit Winterfutter.
sie sind sparsamer als die Italiener und weniger sparsam als die Carnica Biene.
Im Herbst geringere Menge, hierdurch im Winter mit weniger Honigvorräten auskommend
Ausgezeichnete Honigproduzenten
Niedriger Schwarminstinkt
Produktion von sehr kleinen Mengen an Propolis
Negative Eigenschaften (für den Imker)
sie ist beim Volkaufbau im Frühjahr langsamer
bei Standbegattungen mit anderen Drohnen entstehen oftmals „Stecher“
durch groß angelegte Brutnester für kleinere Beuten eher ungeeignet
Hinweise für Imker-Neulinge
Durch die Friedfertigkeit sowie die geringe Schwarmneigung gepaart mit einer geringeren Infektanfälligkeit für Anfänger zu empfehlen.
Quellenverzeichnis:
https://bees4life.org/de/bienensterben/loesungen/nachhaltige-imkerei/leitfaden-honigbienenrassen
https://www.nordbiene.de/die-sizilianische-biene-l-ape-nera-sicula-apis-mellifera-sicula/
https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00891080/document
Treatment Free?
Ist dies möglich?
Aktuell gibt es auf dem Markt der Beuten eine Menge Neuigkeiten!Ob dies verschiedene Materialien oder optimierte Systeme sind,besonders interessant sind die Angebote die sich dem Klimahaushalt widmen!Hier wird aufgrund von verschiedenen Materialien wie z.B.Schilf oder Anordnungen,aber auch Form,versucht den Wärmehaushalt des Biens zu optimieren sowie konstant zu halten.Hierdurch verringert sich der Futterbedarf,was den Honigertrag zusätzlich steigert!Zudem bieten die unten verlinkten Systeme einen idealen Lebensraum für den Bücherskorpion, der in Symbiose mit den Bienen lebt. Dieser frisst Varroamilben und unterstützt so die Gesundheit des gesamten Bienenvolks.Die geringe Luftfeuchtigkeit stellt durch Dampfdiffusions-Offenheit ein Beuteklima her, das die Varroa weit unter die Schadgrenze drückt.Die Milbe liebt es feucht, Trockenheit verringert maßgeblich und effektiv ihre Anzahl unter die Schadgrenze.
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Bienen richtig füttern
Ein blaues Meer ....
.... erstreckt sich derzeit am Höhenweg zwischen Fürth und Lautenbach. Tausende von Kornblumen verwandeln ein circa zwei Hektar großes Weizenfeld in ein blaues Blütenmeer. Dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um natürlichen Kornblumenbewuchs handelt wird dem sachkundigen Betrachter schnell klar. Während in Blühstreifen vereinzelt auch Kornblumen wachsen, die dann weniger von Honigbienen sondern von anderen Insekten angeflogen werden, bietet die Masse der blauen Blütenpracht eine durchaus attraktive Trachtquelle für die Honigbienen. Gerade jetzt in der trachtarmen Zeit wird diese gerne von den fleißigen Nektarsammlerinnen besucht. Bei genauem Hinschauen ist dann auch festzustellen, dass zahlreiche Blüten ‚belegt‘ sind. Da Honigbienen keine guten Flieger sind meiden sie große Flugstrecken, wenn möglich. Bei ‚normalen‘ Trachtverhältnissen fliegen sie im Umkreis ihres Stockes von etwa 800 Metern. Obwohl derzeit in weiten Teilen unserer Region die Brombeeren blühen, ist das Trachtangebot eher mager. Notgedrungen fliegen die Honigbienen dann auch größere Entfernung, bis etwa drei Kilometer. Daher dürften sich die ortsansässigen ImkerInnen in Fürth, Lautenbach, Dörrenbach, Wörschweiler und Breitenbach über die blaue Pracht freuen. Werden sie sich auch freuen, wenn sie wissen, dass das Weizenfeld gespritzt worden ist? Bleibt zu hoffen, dass bei der Spritzaktion (mittleres Foto), die Ende März durchgeführt worden ist, ‚nur‘ ein Fungizide gegen Pilzbefall ausgebracht worden ist. Über den erstmals angelegten Blühstreifen werden sich neben den ImkernInnen, den SpaziergängernInnen auch und die Insektenwelt freuen. Dieser erstreckt sich etwa 400 Meter entlang des Höhenweges und wird dominiert vom zarten Violett des Bienenfreundes (Phacelia). An ihm halten sich die Rankeärmchen der Felderbse fest, die auch schon blüht. Kamille und weitere Sommerblüher ergänzen den Blühstreifen. Schön, wenn die Landwirtschaft somit einen kleinen Beitrag gegen das Insektensterben leistet und für unsere Honigbienen auch noch etwas Gutes tut.js
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Jürgen Schneider, Bienenzuchtverein Ottweiler
Weiselrichtigkeit erkennen
Weiselrichtigkeit
Weiselrichtigkeit ist gegeben, wenn eine Königin (Weisel) im Volk vorhanden und in Eiablage ist; man spricht dann von einem weiselrichtigen Volk.
Äußere Merkmale, die durch Fluglochbeobachtung / Hören festzustellen sind:
Das Volk sammelt zu Trachtzeiten Pollen, an den Pollenhöschen leicht zu erkennen
Beim Klopfen an die Beute braust das Volk kurz auf; beruhigt sich das Volk nach kurzer Zeit nicht, ist etwas faul.
Bei offener Beute erkennbare Merkmale:
Ein Volk ohne Weisel ist unruhig bis agressiv; es sterzelt beim Öffnen.
Ist keine Königin vorhanden und auch keine bestifteten Weiselzellen, muss der Imker handeln *.
Der ultimative Test um Gewißheit zu erhalten -> Weiselprobe
*) Was ist bei Weisellosigkeit zu tun?
Ist das Volk nicht weiselrichtig, dann ist das Bienenvolk nur noch zu retten, indem man eine Königin einweiselt, allerdings nur dann, wenn das Volk noch nicht drohnenbrütig geworden ist.
Weiselprobe
Weiselprobe
Die Weiselprobe dient zum Test, ob eine Weisel (Königin), im Bienenvolk vorhanden ist. Hierzu wird eine Wabe mit junger, offener Brut aus einem anderen Volk entnommen und in das zu testende Volk gehängt.
Nach einer Woche wird kontrolliert. Haben sich die Larven normal entwickelt, dann ist eine Königin im Volk. Sind jedoch auf der Wabe Nachschaffungszellen angelegt worden, so ist das Volk weisellos.
Stille Umweiselung
Ist ein Volk mit der Königin nicht mehr zufrieden, ziehen sich die Bienen – vom Imker oft unbemerkt (daher „still“) – eine neue Königin nach. Stille Umweiselungszellen befinden sich meist auf der Mitte von Arbeiterinnenbrutwaben und haben einen runden Boden.
Von der alten Königin trennen sie sich erst, wenn die junge Königin sich bewährt hat. Daher befinden sich im Volk manchmal eine begrenzte Zeit lang zwei Eier legende Königinnen.